Update ASP

Leider ist es jetzt auch bei uns so weit, die ASP steht direkt an der Reviergrenze. Seit ein paar Wochen sind wir mit dabei und unterstützen das Veterinäramt bei der Kadaverbergung. Die aktive Suche wird durch das Land Hessen bzw. den Kreis koordiniert, dann setzen sich Suchtrupps mit Kadaversuchhunden in Marsch und durchkämmen Hektar für Hektar den Wald. Im Offenland werden in der Regel Drohnen eingesetzt.

Wird ein Kadaver gefunden, das kann ein ganzes Wildschwein, frische Überreste oder auch bereits vollkommen skelettierte Knochen sein, kommen die Bergetrupps in Einsatz. Diese fahren dann raus, dokumentieren den Fund, bergen die Überreste, wo möglich entseuchen sie den Untergrund und verbringen den Fund zur Secanim – der Tierkörperverwertungsanlage – wo diese zu Tiermehl verarbeitet werden, das im Anschluss verbrannt wird.

Fundort ASP Kadaver

Nicht immer sind es die Suchengespanne die die Kadaver finden, inzwischen sind es auch Passanten oder wie letzte Woche mein Nachbar, der beim Gassigehen einen noch frischen Kadaver gefunden hat, diesen haben dann mein Reviernachbar und ich, nach Absetzen der Meldung an das Veterinäramt, geborgen. 

Wenn ihr einen Kadaver findet, hier findet ihr die Kontakte der Veterinäramter, ihr könnt aber auch jederzeit die Stadtverwaltung oder, falls bekannt einen der lokalen Jäger verständigen

Zum Glück haben wir inzwischen Spätherbst und die Temperaturen sind meist einstellig oder im niedrigen zweistelligen Bereich, dennoch ist Vorsicht geboten, da man nie weiß wie lange das arme Tier schon am Ort liegt. Lässt sich aber nicht ändern, die Kadaver müssen eingesammelt werden, um die Verbreitung der Tierseuche einzudämmen  oder wenigstens zu verlangsamen, da sie einen der Hauptübertragungswege darzustellen scheinen.

Inzwischen kommt endlich auch Bewegung in Sachen Öffentlichkeitsarbeit auf, wer sich informieren möchte, kann gerne auf der Kampagnenseite des Landes Hessen schauen, dort findet ihr Kontakt- und auch Verhaltenshinweise zur ASP.

                                         

Immerhin einen Lichtblick gibt es, neben der eher tristen und anscheinend nicht für jeden Magen kompatiblen Kadaverbergung, dürfen wir mit Auflagen, wieder Rehwild jagen.

Dennoch, Schwarzwild ist momentan tabu. Ziel ist es das Schwarzwild möglichst nicht zu beunruhigen oder gar in Bewegung zu versetzen, somit soll verhindert werden, dass sich infizierte Stücke in noch nicht infizierte Bestände bewegen und diese dann anstecken. Grundsätzlich sollen sie möglichst vor Ort verenden – das klingt hart und, wenn man sich die aufgefundenen Tiere anschaut, wie sie mit einem Berg Schaum vor’m Wurf da liegen, dann ist es das auch, da sie offensichtlich jämmerlich ersticken.

Um den Bewegungsradius der Wildschweine Einzuschränken und hoffentlich die Ausbreitung zu verlangsamen stehen überall in der Region Zäune, wenn ihr seht, dass einer der Zäune defekt ist, meldet dies bitte, schaut auch, dass die Tore geschlossen bleiben.

Eine dringende Bitte, lasst eure Hunde an der Leine, die Wildschweine wissen nicht, dass euere Hunde nur spielen wollen oder dass sie nicht weit von euch weg laufen, außerdem sind wir alle als Hundeführer Botschafter. Wenn ich meinen Hund laufen lasse, egal, ob er abrufbar ist oder nicht, der Nächste denkt dann, dass er das auch darf, ebenfalls egal, ob er abrufbar ist oder nicht. Es gilt daher weiterhin in den Restriktionszonen eine Leinenpflicht für alle Hunde die nicht gerade aktiv bei der Kadaver- oder Nachsuche sind.

Ich kann auch verstehen, dass mancher gerne frische Pilze suchen udn essen möchte, aber auch hier gilt momentan eben,  dass die Hauptwege nicht verlassen werden dürfen, wir also Pilze aus der Zucht essen müssen, gleicher Grund wie bei den Hunden, wenn wir in den Einständen der Wildschweine Pilze suchen, dann bewegen diese sich dort weg.

Was ich gar nicht verstehen kann, ist das Wegwerfen von Müll im Wald oder der Feldflur. Müll gehört in den Mülleimer, entweder den am Weg oder den zuhause. Weder wirft man Flaschen, noch Plastik und schon gar keine Lebensmittel einfach so weg. Man entsorgt auch seine Gartenabfälle nicht einfach in der Landschaft, das lockt bestenfalls Ratten an, kann aber auch die Wildscheine anlocken und wenn die Rohwurst infiziert ist diese dann mit ASP anstecken – was wohl auch der Grund für die Erstinfektion hier in der Region gewesen sein dürfte – irgendwelche weggeworfenen, infizierten Lebensmittel.

Wenn ich aber beim Gassigehen über sowas stolpere, dann wundert mich ehrlich gesagt nix mehr.

 

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