Wildbret

Wildbratwurst und Salami

Die Jagd dient natürlich nicht nur einem Selbstzweck, seit Jahrtausenden versorgen Jäger die Menschen mit einem hochwertigen Lebensmittel nämlich „Wildbret“

Leider sind wir Momentan in Bezug auf Wildbret maximal eingeschränkt. Auf Grund eines Ausbruchs der afrikanischen Schweinepest, primär im Kreis Groß Gerau, darf aber auch bei uns im Kreis nicht gejagt werden, somit haben wir auch bis auf Weiteres kein frisches Wildbret.

„Mehr bio geht nicht…“ sagen viele, auch wenn Wildbret offiziell nicht als Bio gilt, da dies nur bei Wild aus landwirtschaftlicher Haltung möglich ist. Dennoch kommt es dem sehr nah bzw. ist ihm aus unserer Sicht teilweise sogar überlegen, da das Wild tatsächlich bis zum Erlegen frei in der Natur leben darf.

Siehe auch:

Wie komme ich an Wildbret?

Grundsätzlich jagen wir für den Eigenbedarf und essen gerne unsere Wilderzeugnisse selbst.
Wir sind keine Wildhändler und betreiben die Jagd oder Wildbretvermarktung nicht gewerblich , sondern in unserer Freizeit als Hobby (auch wenn Jäger den Begriff Hobbyjäger durch seine, zumindest im Zusammenhang mit der Jagd, negative Belegung nicht gerne hören, sind wir genau das). Gerade bei unseren hauptsächlich bejagten Wildarten wie Schwarzwild und Rehwild haben wir aber in der Regel meist mehr vorrätig als wir selbst kurzfristig verbrauchen. Jagd ist kein Supermarkt, Jagd ist, zumindest zum Teil, abhängig von Saison, Jagdzeiten und natürlich dem individuellen Jagderfolg, daher kann es immer mal wieder sein, dass mein Gefrierschrank leer ist.
Dies garantiert, dass das Wildbret so frisch wie möglich auf den Tisch gelangt.
Die Größe der einzelnen Stücke kann variieren und ist abhängig von der Art des Wildes und natürlich des einzelnen Stückes.

Viele Fragen sich, ob man Wildbret irgendwie anders zubereiten muss. Aus meiner Sicht nicht, viele Vorurteile zum Geschmack sind inzwischen überholt. Tatsache ist, das Wildbret in der Regel aromatischer ist – daher wird Wildschwein gerne als Einsteiger- Wildbret gesehen – dennoch soll es nicht muffig schmecken. Heute haben wir Jäger Kühlkammern und Wildkühlschränke und eine wesentlich bessere Ausbildung was Wildbrethygiene betrifft – NEIN! Ein Hase oder ein Kaninchen muss nicht eine Woche im Misthaufen vergraben wurden, um weich zu werden 🙂
Gut gereiftes Wildbret ist weder zäh, noch trocken – hier ein Beispiel dafür wie man Wildbret zubereiten kann -:

Siehe auch:

SWR Marktcheck – Gesundes, aromatisches Wildfleisch genießen

SWR Marktcheck – Schinkenschnitzel vom Reh mit Apfelsalat

Was machen wir Lorscher Jäger mit dem Wild aus Lorsch?

Wir verarbeiten alles erlegte und verwertbare Wild zu Wildbret. Neben der Jagd auf Raubwild im Rahmen der Niederwildhege ist die primäre Aufgabe der Jagd und aus meiner Sicht auch eine der wesentlichen ethischen Rechtfertigungen, die Gewinnung eines hochwertigen Lebensmittels. Nach EU Bio Verordnung darf Wildbret nicht als „Bio“ bezeichnet werden. Primär, weil die Ernährung des Wildes natürlich nicht kontrolliert werden kann. Dafür aber kann ich sicher sein, dass das Wild, bis es erlegt wird, in seinem natürlichen Lebensraum gelebt hat, so wenig wie möglich durch den Menschen beeinflusst.

Nach dem Erlegen wird Wild umgehend aufgebrochen (also die Eingeweide entfernt) , hierbei wird auch gleich die sog. Beschau durchgeführt, also nach Auffälligkeiten gesucht, die evtl. dazu führen könnten, dass Wildbret nicht für den menschlichen Verzehr geeignet und somit nicht verwertbar ist.

Ist dies abgeschlossen wird das Wild in einem speziellen großen Kühlschrank gekühlt.

Bei Schwarzwild kommt noch die verpflichtende Trichinenprobe hinzu. Hierzu wird eine Probe mit Muskelfleisch durch das Veterinäramt auf einen Befall mit Trichinen untersucht, bis dies durchgeführt ist, darf Schwarzwild nicht für den menschlichen Verzehr freigegeben werden.

Nach kurzer Reifung im Wildkühlschrank oder der Kühlkammer wird das Wild durch uns zerwirkt. Dies bedeutet, dass die Decke oder Schwarte und meistens auch die Knochen entfernt werden und der Jäger es für sich und seine Küche vorbereitet. Sofern es nicht gleich verzehrt wird, vakuumieren wir es und frieren es ein, so wird es lagerfähig.

Was von dem Wild das wir in Lorsch jagen kann man nun essen und wie verarbeiten wir es für uns?

Rehwild: 

Schwarzwild:

über einen Metzger erhalten wir hier:

  • Salami
  • Schinken
  • Bratwurst
  • Hamburger Patties
  • Wildschwein-Fleischkäse

Dosenwurst (nur Wildschwein)

  • Leberwurst
  • Bratwurst

Nilgans:

Ja, die Nilgans kann man essen. Seit einigen Jahren ist die Nilgans, als Neozoe, in Deutschland anzutreffen und steht in massiver Konkurrenz zu den heimischen Enten deren Lebensraum sie beansprucht. Aus diesem Grund beteiligen wir uns an der Jagd auf sie. Grundsätzlich kann man sie wie jede andere Ente auch essen.


Nutria:

Das Nutria, auch Sumpfbiber genannt, ist wie die Nilgans eine invasive Art, ein Neozoe. Hier unterstützen wir seitens der Jagd den Schutz unserer Weschnitzdämme in die die Nutria gerne Löcher graben und damit die Stabilität, gerade bei Hochwasser gefährden. Wie wir in den letzten Jahren herausgefunden haben, kann man Nutria tatsächlich lecker zubereiten und essen.

Wir lorscher Jäger kooperieren auch mit der Milchtankstelle am Seehof, dort findet ihr 24/7 unsere Dosenwurst im Regiomat 

Jagd wird steuerlich aus gutem Grund als „Liebhaberei“ eingestuft, selbst wenn eine Gewinnabsicht da wäre, dürfte es in der Regel bei der Absicht bleiben. So ein Revier und das „Drumherum“ der Jagd, mit Hunden und Ausrüstung erzeugt natürlich Kosten. Daher können wir das Wildbret leider nicht verschenken. Was z.B. ich bei Abgabe von Wildbret (sofern vorhanden und wo es rechtlich zulässig ist (nicht alles Wild das wir erlegen, dürfen wir an Dritte abgeben)) nehmen könnt ihr gerne bei mir erfragen.

Ein Versand ist leider nicht, auch nicht auf eigenes Risiko, möglich.